GEGRÜNDET 2009

– Die Credo Gemeinde in Mülheim-Saarn (www.cgsaarn.de) gibt es seit 2009. Das erste Team wurde 2008 innerhalb der Muttergemeinde Christus-Gemeinde Mülheim (CGM) gegründet und startete ein Jahr später mit ersten Gottesdiensten im anvisierten Stadtteil Mülheims. Timm Oelkers ist seit 2011 leitender Pastor der Credo Gemeinde in Saarn (CGS).

Timm, berichte ein bisschen über den Prozess eurer Gemeindegründung
Ekkehart Vetter, Präses des MV und Pastor in der CGM, startete den Aufbau der CGS mit einem 30-köpfigen Team. Nach ersten evangelistischen Hauskreisen und Nachmittagsgottesdiensten in der CGM, finden seit 2009 Gottesdienste in eigenen Räumlichkeiten statt; zunächst im Bürgersaal des Klosters Saarn, dann im Tanzcenter Mülheim und seit 2013 ist nun die Solingerstraße 11b unser Zuhause. Mit genügend Platz und einem schönen Garten genießen wir hier unser Gemeindeleben und heißen Gäste herzlich willkommen. Im Jahr 2012 sind wir als gemeinnütziger Verein anerkannt worden und auch offizielles Mitglied im Mülheimer Verband freikirchlich-evangelischer Gemeinden e.V..

Wie haben sich eure Mitgliederzahlen vom Start bis heute entwickelt?
Die Gemeinde ist stetig nach innen und außen gewachsen. Die Zahl derer, die kurz mit an Bord waren und wieder gegangen sind, liegt aber bestimmt bei über 50. Bei uns weiß man aber auch, dass man nicht nur bedient wird und die alte Meckerkultur behalten kann. Man kann sich beschweren, danach muss man aber anfassen – nur motzen ist nicht drin! Wer bei uns ist, der ist auch aktiv. Es sei denn, die Luft ist raus und ein Prozess der Heilung läuft, dann darf jeder gerne auftanken. Ich denke, dass ca. 80% wirklich aktiv am Gemeindeleben
mit bauen. Aktuell hat die Credo Gemeinde 100 erwachsene Mitglieder sowie ca. 50 Kinder und Jugendliche. In der Kinderkirche „STARS“ haben wir sonntags vier Gruppen parallel zum Gottesdienst. Unsere Jugendgruppe „Omega“ trifft sich freitags und einmal im Monat findet „Sinai“ statt, der biblische Unterricht für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren.

Welcher Arbeitsbereich hat euch geholfen, um Menschen in eurem Umfeld zu erreichen, die heute Teil der Gemeinde sind?
Ich denke am stärksten ist die Mund zu Mund Propaganda. Ich glaube, in 9 Jahren kann ich die Sonntage, an denen keine neuen Gäste kamen, an einer Hand abzählen. Das ist aber auch klar Gott zu verdanken. Gott hat einfach immer weiter geführt und Menschen waren mutig, ihren Freunden zu sagen, dass Gott ihnen in ihrer Not helfen kann. Was er dann auch getan hat. Dann auch unsere Homepage, das ist der Weg für viele eine Kirche zu finden. Und wir haben ein riesen Plakat an unserem Gebäude. Das hängt neben einem Netto Parkplatz
und Menschen kommen tatsächlich dadurch.

Was hat euch als Leitung geholfen, als Team zusammenzuwachsen und auch in schweren Phasen weiterzumachen? 

Mir ist der Bibelvers aus Kolosser 3,14 sehr wichtig: „Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“ Als Gemeindeleitung zitieren wir diesen Vers immer wieder, gerade bei unterschiedlichen Meinungen! Das ist Gesetz: Niemals darf etwas zwischen uns kommen!

Welche Dienste und Arbeitszweige habt ihr aufgebaut?
Wir hatten mal Alphakurse, die laufen ja eigentlich immer, aber bei uns irgendwie nicht. Unsere Royal Ranger Arbeit ist aber richtig stark! Das kann ich immer empfehlen, wenn die Möglichkeiten da sind. Das war völliges Neuland für uns, aber jetzt läuft es gut. Die Sozo (Seelsorge) Arbeit ist seit 2018 neu und auch sehr stark. Ich habe vermutlich noch nie etwas geistlich Intensiveres erlebt und durchgeführt. Sozial diakonisch helfen wir hauptsächlich den Flüchtlingen bei den Anwälten und vor Gericht. Nun ist der zweite Tiefgängerkurs (Jüngerschaftskurs) mit 40 Personen angelaufen, da geht es geistlich zur Sache und man wird ganz schön in seinem Glaubensleben herausgefordert. Optimal für alle, die schon länger im Glauben sind und keine Lust mehr auf Hauskreisrunden haben.

Wenn ihr diese Zeit noch einmal erleben dürftet, was würdet ihr noch einmal genauso machen?
Ein eigenes Gebäude anmieten. Gerade der Garten ist für die Kinder und im Sommer großartig. Gottesdienst im Tanzcenter mag spannend klingen, aber das war gar nichts für uns. Jetzt fühlen wir uns als Gemeindefamilie wohl und zuhause. Und es war eine gute Entscheidung den Schwerpunkt auf die Kinder zu legen. Das fiel manchen nicht leicht, aber das war das Beste was wir tun konnten, in diesem Bereich Gas zu geben.

Was würdet ihr anders machen?
Ich würde vor dem Start die Ziele klarer definieren! Es muss von Anfang an klar sein: Wir sind charismatisch und fördern das / Wir evangelisieren und bieten Menschen in unserer Mitte Platz / Die Liebe steht vor Liturgien, Formen und Projekten. Zu viele wollten ihre alte Kirche an einem Ort neugestalten. Das ist tödlich. Gott muss sagen, wie die neue Kirche aussehen soll.

Welchen Tipp würdet ihr anderen Gemeinden/Leitern auf den Weg geben, die überlegen, zu gründen?
Redet von der Gründung genauso, wie ihr über den Aufbau eines Cafés in der Gemeinde reden würdet. Manche Gemeinden bekommen ja fast Panik beim Gedanken an eine Gemeindegründung. Aber wir können das! Eine Gruppe Menschen geht an einen neuen Ort und tut Gottes Werk. Da muss man nicht Jahre über Geld und Mitarbeiter diskutieren. Aber man benötigt einen Visionär und ein Team, dass sich einig ist. Es muss klar sein, was die Kernwerte sind und wer den Hut aufhat. Und jeder der mit möchte, der muss die Werte leben.